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Injektionsschlauchsystem

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Injektionsschlauch

INJEKTIONSSCHLAUCHsystem

Seit Anfang der 70er Jahre werden Injektionsschlauchsysteme in der Praxis alternativ oder zusätzlich zu Fugenbändern und Fugenblechen zur Abdichtung eingesetzt. Es handelt sich um eine injizierbare Fugeneinlage in Schlauch- oder Kanalform. Nachträgliche Undichtigkeiten können durch Injizieren von Polyurethanharz, Acrylatharz, Zementsuspension oder Zementleim gezielt abgedichtet werden.

Injektionsschlauchsystem
Injektionsschlauchsystem

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Füllstoffe

  • Epoxidharz (EP)
  • Polyurethanharz (PUR)
  • Zementsuspension (ZS)
  • Acrylatgel (AY)

Anwendungsziele

  • Planmäßige Abdichtung, z. B. neben einem Fugenband oder Fugenblech
  • Gezieltes Abdichten durch nachträgliche Injektion



Anforderungen an die Injektionsschlauchsysteme

  • Ausreichender Querschnitt und Durchlässigkeit des Injektionskanals
  • Ausreichender Widerstand gegen das Eindringen von Zementschlämmen in den Injektionskanal beim Betonieren
  • Gleichmäßige Verteilung und Austritt des Injektionsstoffes über die gesamte Länge des Injektionsschlauches
  • Hohe Stabilität beim Einbau, kein Abknicken des Systems bei Richtungswechsel



Vorteile und Nutzen

  • Einfacher Einbau und flexible Anpassung an den Fugenverlauf
  • Als innenliegende Abdichtung für Arbeitsfugen in Bauteilen aus Beton mit hohem Wassereindringwiderstand
  • Zusätzliche Abdichtung neben Fugenband oder Fugenblech
  • Möglichkeit zur Abdichtung von Arbeitsfugen in Beton- und Stahlbetonbauwerken
  • Kostengünstiges, technisches Verfahren zur vorbeugenden und nachträglichen Abdichtung
  • Injektionsschlauchsysteme können auch bei kompliziertem Fugenverlauf eingebaut werden, wenn der Einbau von Fugenbändern oder Fugenblechen konstruktiv nur besonders aufwändig möglich ist
  • Die Eignung von Injektionsschlauchsystemen wird über ein Allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis (Prüfzeugnis-Nr.: P-SAC 02 / 5.1 / 15-252) dokumentiert
 


Einsatzgebiete

  • Injektionsschlauchsysteme gegen Bodenfeuchtig- keit und nicht drückendem Wasser
  • Drückendes Wasser bis zu einem Wasserdruck von 2 bar
  • Herstellung einer wasserundurchlässigen Arbeitsfuge in Betonkonstruktionen durch planmäßige Injektion
  • Einsatz bei z. B. Wasserbauwerken, Kläranlagen, Tiefgaragen, Tunnelbauwerken

Weitere Information

Eine Checkliste Bauüberwachung Injektionsschlauchsysteme und ein Injektionsprotokoll sind Bestandteil im Anhang des DBV-Merkblattes:
  • Injektionsschlauchsysteme und quellfähige Einlagen für Arbeitsfugen, Fassung 2010
  • Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e.V., www.betonverein.de
  • Die Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) 2019 Ausgabe 15. Januar 2020 vom DIBt und die Umsetzung in den jeweiligen Bundesländern sollten bei der Planung und dem Einsatz von Injektionsschlauchsystemen beachtet werden

Montage

Der Injektionsschlauch soll durch kontinuierliche Verankerung am erhärteten Betonbauteil unverschiebbar befestigt werden, damit er im Frischbeton nicht aufschwimmen kann. Im Regelfall erfolgt die Befestigung des Injektionsschlauches mit speziellen Befestigungsschellen im Abstand von etwa 15 cm. Gegebenenfalls ist dieser Abstand baustellenbezogen anzupassen. Im Bereich von Schlauchkreuzungen ist das gegenseitige Verpressen zu vermeiden.
 

Öffnungsdruck
Der Austritt des im Injektionsschlauch befindlichen Füllstoffes erfolgt im Niederdruckverfahren zwischen 0,5 bis ca. 5 bar

Hinweis zur Montage

  • Injektionsschlauchlänge ca. 8 – 10 m
  • Injektionsschlauch muss auf dem ersten Betonabschnitt plan aufliegen, damit ein Abknicken oder Einschnüren vermieden wird
  • Injektionsschlauch befestigen, z. B. mit Befestigungsschellen, Abstand des Injektionsschlauches zur Außenwand (Wasserseite) sollte ⅓ bis ½ der (Bauteildicke) betragen
  • Die Schläuche sollen bei Anschlüssen ca. 15 cm überlappen und im Abstand von ca. 5 cm parallel aneinander vorbei geführt werden
  • Lage der Injektionsschläuche im Ausführungsplan festhalten
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